Ortsgeschichte

Der Ortsname Poxdorf zählt zu der ältesten Schicht von Ortsnamen, die in Verbindung von Personennamen mit Dorfnamen stehen. Der erste Teil des Ortsnamens weist auf den Ortsgründer, während der zweite Teil die Gründung einer größeren geschlossenen Dorfsiedlung anzeigt.

Es wird angenommen, daß der Ort als Neusiedlung mit der Erschließung des ehemaligen Reichsforstes oder Forchheimer - Nürnberger Waldes gegründet wurde. Die Aufteilung der 1600 Tagwerk umfassenden Ortsflur erfolgte von Beginn an, in etwa 7 bis 10 Siedler. Die Besitzgröße eines Hofes lag in Poxdorf früher bei rd. 200 Tagwerk. Es ist zu vermuten, daß der wahrscheinliche Ortsgründer Bocco - Bocker oder Bodger - im Auftrag seiner adeligen Herren, den Herren von Gründlach, den Ort ins Leben rief, hier einen größeren Hof selbst bewirtschaftete, die Verwaltung des ganzen Ortes leitete und daher auch den Ortsnamen erhielt, nämlich Poxdorf.

In der Kaufurkunde vom 31.03.1341, nach welcher Gottfried von Hohenlohe - Braunek dem Bischof von Bamberg mit der Burg Marloffstein auch einen Hof zu Poxdorf verkaufte, der zu den Zugehörgütern der Burg Marloffstein gehörte, könnte der Hof des Ortsgründers Bocco, Bocker oder Bodger, vermutet werden. Dieser ehemalige Hof - heute die Anwesen Haus-Nr. 24, 25 und 26, war allein im Dorf mit einer Getreidegült belastet.

Die Besiedlung des Ortes Poxdorf dürfte mit der Erschließung und Besiedlung der näheren Umgebung und des Forchheimer - Nürnberger Waldes zwischen 1007 und 1062, bzw. 1150 entstanden sein.

Der Historiker und Heimatforscher Dr. Kupfer geht in einer kurzen Abhandlung über die Geschichte des Dorfes Poxdorf von einer Entstehung schon im 9. oder 10. Jahrhundert aus. Dieses kann nur eine Annahme sein, der urkundliche Nachweis fehlt.
In der Zeit der allgemeinen Besiedlung des ehemaligen Forchheimer Forstes rechts der Regnitz, nach 1062 von Herrn von Gründlach gegründet und der Besitz des Ortes wurde diese Familie 1315 erstmals urkundlich benannt, daher dürfte dies der richtige Zeitpunkt der Ortsgründung sein.
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1348 ist der Ort im Besitz der Bischöfe von Bamberg. Als Bestandteil der ehemaligen Hofmark Neunkirchen - Schellenberg kam der Ort durch Verpfändung der Hofmark mehrmals in den Besitz anderer Herren, so auch bekannter Nürnberger Bürger. 1495 fällt der Ort wieder an Bamberg zurück und verbleibt bis zum Jahre 1803 beim Bistum, um darauf endgültig bayrisch zu werden.

Die Besiedlung erfolgte durch Rodung des Waldes, wobei man bei den Besitzgrößen der Höfe mit rd. 150 bis 200 Tagwerk, die Hube mit rd. 120 bis 150 Tagwerk, der halbe Hof mit ca. 75 bis 100 Tagwerk, der Viertelhof mit rd. 55 - 60 Tagwerk, die 1,5 Achtelhube mit rd. 40 - 50 Tagwerk und die Achtelhube mit unter 40 Tagwerk Grundbesitz ausging.

Nach dieser Besitzgrößenordnung wurde in den zu leistenden Abgaben von altersher bis um das Jahr 1800 verfahren. Um 1348 waren in Poxdorf 15 Anwesen, die ein Ableihlehen zu entrichten hatten. Im Jahre 1634 wird der Ort Poxdorf mit 28 amtlichen und drei Ableihgütern, zusammen 31 Anwesen, aufgeführt. Im Jahre 1674 wurden lt. Steuerrevision 34 Güter und 27 Anwesensbesitzer aufgeführt. Laut Steuerrevision von 1701 sind 40 Namen mit Besitz aufgeführt. Im Jahre 1809 bestanden 48 Anwesen mit einer Feuerstätte und erhielten eine Hausnummer.

Im Grundsteuerkataster vom Jahre 1847 werden 52 Anwesen aufgeführt. In den 500 Jahren, von 1348 bis 1847, sind in Poxdorf von 15 auf 52, zusammen 37 neue Anwesen entstanden. Bis zum Jahre 1850 bestand die Ortschaft Poxdorf aus 50 Wohngebäuden, ca. 40 wurden rein landwirtschaftlich genutzt. An Gewerbezweigen waren vorhanden: 1 Müller, 2 Gastwirtschaften, 1 Schmiede und andere, wie Schuster, Schneider und Händler.

Handelsgewächse waren Meerrettich, Weberkartel, etwas Hopfen und vor allem Obst und auch schon Kirschen. Nach einem Verzeichnis der Baumschulen aus dem Jahre 1840, sind 230.000 junge Obstbäume in Poxdorfer Baumschulen aufgelistet.

Wer mehr über die Geschichte von Poxdorf und Hagenau seit 1945 erfahren will, dem sei das Buch "Ein Dorf im Wandel - Geschichte Poxdorfs seit 1945" von Frau Gabriele Nägel und das Buch "Poxdorf im Blick, Geschichte und Geschichten" empfohlen.